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Ambrosius Bruderschaft Straelen
seit 1815, der älteste Imkerverein Deutschlands
KREIS KLEVE.
Seit
geraumer Zeit macht das Bienensterben, begünstigt durch die asiatische
Varroamilbe, den Imkern nicht nur am Niederrhein Sorgen.
Auf
das Konto des gerade mal 1,5 Millimeter großen Parasiten gehen in
Deutschland jedes Jahr Verluste von 20 bis 30 Prozent der
Honigbienen-Völker.
Doch
jetzt schlägt Biene Maja zurück. Denn der Straelener Imkerverein hat
eine gute Idee: Erstmalig ruft er die Bienenhalter im Kreis Kleve zu
einer gemeinsamen und flächendeckenden Aktion auf, um die Varroamilbe zu
bekämpfen.
Im
wahrsten Sinne des Wortes wollen die Imker den Milben Saures geben. Vom
23. Juli bis 19. August, also unmittelbar nachdem der Sommerhonig
geerntet ist, ruft der Straelener Verein alle Imker dazu auf, ihre
Bienenvölker mit Ameisen- oder Milchsäure oder Thymolpräparaten zu
behandeln.
Flächendeckend vorgehen
Der 1. Vorsitzende Michael Verheyen erklärt:
Die
60-prozentige Säure wird in den Völkern verdunstet. Den Bienen, die die
Säure über die Luft aufnehmen, schadet das nicht. Aber die Milben
vertragen sie nicht und sterben ab.“ So wolle man versuchen, die
Verbreitung der Milben möglichst flächendeckend einzudämmen und mit
gesunden Bienen in den Winter starten. Im vergangenen Winter lagen die
Verluste der Honigbienen bei 22 Prozent.
Bei
der milden Wetterlage konnte sich die Milbe, die sich zunächst in den
Zellen der Bienenlarven einnistet und dann mit der geschlüpften
Jungbiene die Zelle wieder verlässt, gut vermehren. Viele Bienenvölker
sind bereits geschwächt in den Frühling gestartet. Denn die Varroamilbe
ist ein Parasit, der auf der Biene sitzt. Michael Verheyen: Im
Größenvergleich ist es so, als wenn ein Mensch einen blutsaugenden
Hamster auf dem Rücken trägt.“ Die Milbe beißt die Biene und saugt ihr
Flüssigkeit ab. Die Verletzungen hinterlassen offene Wunden, in die
Viren und andere Krankheitserreger eindringen können. Auch wenn die
einzelne Biene noch nicht mal so geschädigt wird, für die
Gesamtsituation des Bienevolkes kann das kritisch werden“, erklärt der
Imker. Mit zu vielen geschwächten Bienen ist das Volk nicht mehr intakt.
Jede
Biene durchläuft in ihrem Leben verschiedene Zyklen, übernimmt also
verschiedene Aufgaben wie Brutpflege, Zellen putzen, ausfliegen und
Nektar sammeln. Wenn hier nicht mehr alle Organe reibungslos
zusammenarbeiten, ist es wie bei einem Organismus und das große Ganze
bricht irgendwann zusammen“, fährt Verheyen fort.
Hinzu
kommt, dass die Bienen selbst unfreiwillig zur Verbreitung der
Varroamilben beitragen. Jetzt bald, nach der Ernte, sind die Bienen ab
Ende Juli auf der Suche nach Nektarquellen. Dabei dringen sie auch schon
mal gerne in fremde Bienenstöcke ein, um dort zu räubern. Frei Haus
liefern sie dann leider auch die Milbe mit. Der Fachmann spricht von
einer Reinvasion.
Michael
Verheyen zitiert neuere Untersuchungen der Universität Hohenheim,
wonach die Übertragungsrate vor allem im Juli und August am höchsten
sei. Darum wäre es am besten, wenn alle Imker in Deutschland zu einem
Stichtag zeitgleich die Säure-Behandlung durchführen. Auch wenn man die
Milbe nicht komplett aus der Welt schaffen kann, würde man doch gewiss
gute Ergebnisse erzielen“, ist Verheyen überzeugt.
Alle Imker sind angesprochen
Bislang
gibt es so eine konzertierte Aktion unter den Verbänden noch nicht. Der
Straelener Imkerverein möchte daher jetzt einen Anfang machen und ruft
zu der vierwöchigen Aktion auf. "Wir möchten vor allem auch Imker
erreichen, die nicht in einem Verein organisiert sind. Denn hier sind
wirklich alle gefragt“, hebt der Hartefelder hervor. Daher stehe er auch
gerne für weitere Auskünfte zur Verfügung unter Telefon 02831/1216242
oder per Email an info@hartefelder-honig.de.
Nina Meyer